"Wir haben das geilste Hobby der Welt: Rettungsschwimmen bei der Wasserwacht!"

Das Team Hessen (Mixed) blickt auf einen spannenden, anspruchsvollen und mehr als genial geplanten Freiwasser-Wettkampf in der schönen Oberlausitz zurück. Die weite Anfahrt von 551km einmal quer durch Deutschland hat sich mehr als gelohnt.

Der German Rescue Cup 2016 (Bärwalder See, Sachsen, Boxberg Oberlausitz) bei unseren freundlichen Gastgebern aus Sachsen vom 03.06. bis 05.06.2016 war superschön, anstrengend, spannend und lehrreich zugleich.
Für die Wasserwacht Hessen machten sich folgende Rettungsschwimmer und Betreuer auf den langen Weg in die Lausitz: Katja Aleksandriyskaya, Vicky Saage, Maria Steudel, Frank Achtzehn, Christian Baumann, Jan Kobbe, Marko Pietsch (alle Wasserwacht Frankfurt Nordwest) und wurden mit 2½ Tagen strahlendem Sonnenschein und Zelten mit Seeblick (Campingplatz Sternencamp) belohnt.

Dabei haben wir altbekannte, befreundete Wasserwächter getroffen und die besten Rettungsschwimmer der DRK Wasserwacht kennengelernt. Zusammen mit unseren Freunden aus ganz Deutschland haben wir festgestellt, dass uns nicht nur die Dienstkleidung, sondern etwas ganz bestimmtes eint – nämlich die Feststellung:

"Wir haben das geilste Hobby der Welt: Rettungsschwimmen bei der Wasserwacht!"

Wettpaddeln mit Hochwasserbooten

Die Schwimmdisziplinen in diesem Jahr konnten erstmals unter Realbedingungen am Bärwalder See ausgetragen werden. Dabei mussten alle Rettungsschwimmer an ihre Grenzen gehen und neben den schwimmerischen Fähigkeiten auch ihre Orientierung im Freigewässer unter Beweis stellen. Die Disziplinen reichten in diesem Jahr von der klassischen Rettungsschwimm-, Rettungsleinen- und Rettungsbojenstaffel bis hin zur Rettungsbootstaffel. Bei der letztgenannten Disziplin musste die 4er Besatzung mit Stechpaddeln in ein Hochwasserboot steigen und einen Bojen-Parcours durchfahren. Um die Paddel-Übung noch spannender zu gestalten, haben die sächsischen Gastgeber erneut ihren guten Draht zum Wettergott genutzt und während dem Bootswettstreit kurzerhand eine kräftige Brise von querab bestellt. Neben den Hochwasserbooten kamen erstmals auch Rettungsbretter zum Einsatz. Die Aufgabe war es, einen vorausgeschwommenen Retter mit dem Brett anzuschwimmen und gemeinsam schnellstmöglich zurück an den Strand zu paddeln. Die sportlichen Wettkämpfe endeten mit einer Team-Sprint-Staffel auf einer jeweils 60m Sandstrandpiste. Damit es den Läufern bei dem sandigen Untergrund nicht langweilig wurde, mussten die jeweils ersten Starter auf dem Rücken liegend, mit Füßen in Richtung Startlinie zeigend, starten. Trotz den vorausgegangenen, anstrengenden Disziplinen waren alle Mannschaften weiterhin bis in die Haarspitzen motiviert. Eine Teilnehmerin aus einem anderen Bundesland zeigte hier beherzten Einsatz, obwohl bereits auf den ersten Metern ein Muskel im Bein "zugemacht" hatte, gab sie nicht auf und humpelte für ihre Mannschaft über die Ziellinie um kostbare Wertungspunkte zu retten.
Insgesamt haben acht Damen-, acht Herren- und zehn gemischte Mannschaften (drei Frauen, drei Männer) aus den Bundesländern Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Nordrhein, Sachsen-Anhalt, Bayern, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Hamburg und Hessen am Wettkampf teilgenommen, der sich in wasserwachtspezifische Disziplinen und einen Erste-Hilfe-Parcours gliederte.

Hechtsprung für den Schnorchel
Unser 4. Platz beim EH Parcours hat uns sehr gefreut und gezeigt, dass wir bei der DRK Wasserwacht Hessen eine tolle Ausbildung genießen dürfen und als Team eine tolle Leistung zeigen. Die Stärke der Hessen: Zusammenhalt und Teamgeist. Dieser Teamgeist zog sich durch alle Mannschaften und die gesamten Wettkämpfe. Sämtliche Mannschaften feuerten sich stets gegenseitig an, agierten fair und fieberten auch für andere Mannschaften mit.
Wir sind froh und dankbar zugleich, dass wir am "40. Bundeswettbewerb im Rettungsschwimmen der DRK Wasserwacht" teilnehmen durften. Wir haben die Leistungen der Mannschaften aus anderen Bundesländern mit großem Respekt wahrgenommen. Allem voran ziehen wir anerkennend unseren Hut vor dem Team aus Bayern, die es sowohl beim Bundeswettkampf als auch beim realen Katastrophenalarm in der Heimat schaffen, eine Topleistung (3. Platz Damen, 1. Platz Herren und 6. Platz in der Mixed Wertung) abzurufen. Die Leistung der Bavaren wurde nur noch von der Wasserwacht aus Sachsen übertroffen, die es neben der Ausrichtung des zukunftsweisenden Großevents gleich dreimal auf das Podium schafften (1. Platz Damen, 3. Platz Herren, 1. Platz Mixed). Herzlichen Glückwunsch!
Keinen Platz auf dem Podium, aber einen zusätzlichen Teilerfolg konnte das Team Hessen verbuchen. Beim Massen-Strandsprint am Nachmittag haben Maria Steudel (5. Platz Damen unter 25 Teilnehmerinnen) und Christian Baumann (2. Platz Herren unter 40 Teilnehmer) die letzten Reserven mobilisiert. Bei dieser Disziplin galt es nach einem 30m Sprint, teilweise mit Hechtsprung, einen, der immer weniger werdenden, Schnorchel ("Reise nach Jerusalem"-Prinzip) an der Ziellinie zu ergattern.
Wir danken dem sächsischen Landesverband und allen beteiligten Helfern für die gelungene Planung und Durchführung dieses großartigen Events. Wir haben die Neugestaltung des Bundeswettkampfes als sehr positiv empfunden und hoffen, dass sich das Konzept durchsetzt und der Wettkampf in dieser Form (Freiwasser) im kommenden Jahr fortgesetzt wird.

Herzlich
das Team Hessen 2016

Das Team Hessen

 

Autor: Christian Baumann, Philip Arnold
Bilder: Maria Steudel, Christian Baumann